Verlag: Self-Publishing
ISBN: 978-1982948887
Softcover: 600 Seiten
Release: Mai 2018
Genre: Urban-Fantasy
Teil einer Reihe: Sanguineum
1. Fürst der Naschar
2. Verschleierte Macht
3. Umkämpfter Thron
© Klapptext und Coverrechte: Alexa Lor
Beschreibung:
Ein Fürst der Naschar zu sein, stellt einen in der Hierarchie nicht nur weit nach oben, es bedeutet vor allem jede Menge Verantwortung.
Domenicus ist seit 400 Jahren solch ein Fürst, und er ist sich seiner Verantwortung gegenüber seinem Volk nicht nur bewusst, er nimmt sie auch sehr ernst. Dafür und für die bedingungslose Loyalität gegenüber seinem Herrscher hat er schon viele Opfer gebracht.
Eines Tages begegnet er der jungen Studentin Adrienne. Das setzt Ereignisse in Gang, die ihm erneut ein Opfer abverlangen und sein Leben komplett verändern werden.
Ach, Ihr wisst gar nicht, was ein Naschar ist? Dann lest dieses Buch und findet es heraus!
Mein Eindruck:
Ich bin ein Fantasy-Junkie und Blutsauger/Vampire gehen bei mir eigentlich immer, so war klar, dass der „Fürst der Naschar“ zügig bei mir einziehen würde.
Der erste Band der Sanguineum-Trilogie mutet zwar zu Anfang noch sehr wie eine reine Romance an, entpupp sich dann aber nach und nach als der Beginn einer vielschichtigen Saga, als Einstieg in die komplexe Welt der Naschar. Als Leser erfährt man, was es mit ihnen auf sich hat, wo und wie sie leben, wie ihre Gesellschaft aufgebaut ist und wie ihnen ihre Gegner beikommen wollen, von den Intrigen am Hof des Herrschers ganz zu schweigen. Ich empfand die Story trotz einiger unterschiedlicher Erzählperspektiven und mehrerer Handlungsstänge aber durchaus eingängig und flüssig zu lesen.
Der Großteil der Protagonisten konnte mit ihren Eigenheiten und ihrer Persönlichkeit sofort bei mir punkten, selbst vermeintliche Nebencharaktere haben eine großartige Präsenz. Bei Adrienne muss ich aber zugeben, dass ich relativ lange meine Schwierigkeiten mit ihr hatte. Sie kommt zuweilen zickig und spät-pubertär rüber, schmollt, wenn es nicht nach ihrer Pfeife geht und ich hätte mir gewünscht, dass Domenicus ihr das ein oder andere Mal Paroli bietet. Schließlich ist er ein Fürst der Naschar, ein paar hundert Jahre alt, führt seine Untertanen hart aber gerecht und müsste meiner Meinung nach ihr Verhalten nicht einfach so hinnehmen. Aber bitte, wenn er darauf steht, dann akzeptiere auch ich ihre Anwandlungen, vor allem da es neben ihr und Domenicus noch viele andere Charaktere, unter anderem Yannick und Chris, gibt. Yannick ist Domenicus bester Freund, durch die Beziehung zu Chris Ariennes Schwager und mein heimlicher Favorit in dieser Geschichte. Er muss einige Tiefschläge eistecken und erträgt diese bis über seine Schmerzgrenze hinaus. Gerade zum Ende hin habe ich stark mit ihm gelitten und hoffe, dass er im nächsten Band sein Glück wieder findet. Auch Barlas, der Herrscher aller Naschar, hat mich positiv überrasch, nachdem ich ihn zu Anfang überhaupt nicht einschätzen konnte. Er besitzt uneingeschränkte Macht, sogar das Wetter ist von ihm abhängig, dass diese Überlegenheit oft mal in Größenwahn endet ist nicht von der Hand zu weisen. Er aber ist, seiner Allmacht zum Trotz, ein würdiger und gerechter Anführer, der seinen Weg zwar zielstrebig verfolgt, seine Möglichkeiten dennoch nicht bis ins letzte ausreizt. Für Domenicus bzw. Adrienne springt er sogar über seinen eigenen Schatten, was in Hinblick auf den zweiten Band noch einiges erwarten lässt.
Dieser erste Teil der Sanguineum-Trilogie ist für mich ein gelungener Auftakt. Man betritt eine eigene Welt, die zu meiner großen Freude teilweise doch sehr ungeschönt daher kommt. Die dunklen Seiten der Naschar werden nicht unter den Teppich gekehrt, es gibt keinen verklärten Blick durch die „Glitzer-Brille“, was dieses Buch meiner Meinung nach von vielen einschlägigen Werken in diesem speziellen Fantasy-Genre abhebt.