“Zeit des Wandels – Eine Naschar-Geschichte” von Alexa Lor

“Zeit des Wandels – Eine Naschar-Geschichte” von Alexa Lor

Verlag: Self-Publishing

ISBN / ASIN: B0845WRH5P

Softcover: 548 Seiten

Release: Januar 2019

Genre: Urban-Fantasy

Teil einer Reihe: –

 

© Klapptext, Zitat- und Coverrechte: Alexa Lor

Beschreibung:

Träume – mit ihnen verarbeiten wir tagsüber Erlebtes, so heißt es.
Nachdem Fabian Riplow eine Fantasy-Geschichte gelesen hat, fängt auch er an zu träumen. Von dem Land, das darin beschrieben wird. Nur das Resultat seiner lebhaften Fantasie, wie er glaubt.
Dann tritt Jan Alion in sein Leben und erobert sein Herz im Sturm. Doch Jan ist nicht, wer er vorgibt zu sein, und die Begegnung alles andere als ein Zufall. Es geht um Fabians Träume, und Jan ist bei Weitem nicht der einzige, der sich dafür interessiert.
Eine Entwicklung wird in Gang gesetzt, die sich niemand hätte vorstellen können, und die für Fabian der Schlüssel zu seinem wahren Ich werden soll.
Manchmal fällt es einem Fantasy-Autor schwer, die kreierte Welt loszulassen, obwohl die Geschichte eigentlich fertig erzählt wurde. Das kann unter Umständen zu, sagen wir, sonderbaren Ideen führen – und dieses Buch ist eine solche. An manchen Stellen durchaus ein bisschen schräg und definitiv mit deutlichem Augenzwinkern geschrieben.
****
Achtung:
Kann Spuren von *schluchz* und *seufz* enthalten sowie einige explizite Szenen M/M und M/F (sowohl angedeutet wie auch ausformuliert)

Mein Eindruck:

Die Sanguineum-Trilogie von Alexa Lor habe ich mit Begeisterung gelesen. Ich mochte es in die Welt der Naschar einzutauchen und diese Blutsauger, allen voran Domenicus und Yannick, ein Stück weit zu begleiten. Mit „Zeit des Wandels“ tritt die Autorin ein weiteres Mal eine Reise in das Land hinter den Portalen an, und für mich war sofort klar, dass ich ihr folgen werde.

Der erste Satz:
– Wie so oft in den vergangenen Minuten schielte ich zu dem jungen Mann hinüber, der in meiner Nachbarzelle saß und, gänzlich unmännlich, herzergreifend schluchzte. –

Der Einstig in die Geschichte ist etwas ungewöhnlich und erst im weiteren Verlauf klärt sich, was dort beschrieben wird und wie diese Szene einzuordnen ist, denn zu Beginn mutet der vierte Roman aus dem Naschar-Universum eher wie eine klassische Mensch-trifft-Vampir Lovestory an. Fabian und Jan lernen sich arbeitsbedingt kennen und verstehen sich blendend. Dies ist jedoch, zumindest für Jan, kein Zufall, sondern die Ausführung eines Befehls. Er wurde auf den Menschen angesetzt um mehr über Fabian und dessen Träume herauszufinden. Gefühle von Seiten des Naschar waren nie vorgesehen, sind in seiner Kultur sogar verboten, und doch nimmt die Liebe keine Rücksicht darauf.

Wer die Sanguineum-Trilogie kennt, weiß allerdings, dass der Focus bei Alexa Lor und ihren Naschar nie auf ein Paar beschränkt bleibt, sondern die Erzählung breiter aufgefächert und komplexer ist. Fabian und Jan zusammen, ihre gemeinsame Entwicklung, fand ich toll umgesetzt, sie sind aber nur einen Aspekt, warum mich auch dieses Buch begeistern konnte. Das eigentliche Kernthema nimmt erst nach und nach Gestalt an und auch, welche Tragweite Fabians Existenz hat. Dadurch, dass die Autorin ihrer Erzählweise und somit mehreren Perspektiven treu bleibt, was mir persönlich sehr zusagt, erhält man ein umfassendes Bild zu den einzelnen Geschehnissen und den unterschiedlichen Figuren, die ihre Finger mit im Spiel haben. Sollte sich jetzt allerdings jemand erhoffen, einige der Charaktere aus der Trilogie wieder zu treffen, den muss ich leider enttäuschen. Es gibt nur ein einziges Wiedersehen, sodass die Geschichte gut für sich alleine zu lesen ist. Mehr Spaß macht es allerdings, wenn man die Information aus „Sanguineum“ mit einbeziehen kann. Im Vergleich zu den drei Büchern aus dem Naschar-Universum fand ich „Zeit des Wandels“ von der Grundstimmung her bei weitem nicht so düster. Ganz im Gegenteil. Alexa Lor hat sich ein wirklich witziges Gimmick einfallen lassen, das man meiner Meinung nach unbedingt mit Humor lesen sollte.

„Zeit des Wandels“ empfinde ich als eine gelungene Rückkehr nach Naschkabor. Gewohnt flüssig zu lesen und mit der ein oder anderen Überraschung im Verlauf, wurde die Geschichte für mich, trotz der doch recht ordentlichen Seitenzahl, nie langatmig. Für alle, die bereits Bekanntschaft mit Alexa Lors Vampiren gemacht haben, oder diese Rasse gerne neu entdecken möchten, spreche ich daher eine klare Leseempfehlung aus.

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