“Ghost – Hinter den Schatten” von Akira Arenth

“Ghost – Hinter den Schatten” von Akira Arenth

Verlag: Self-Publishing

ISBN: 978-1980569978

Softcover: 338 Seiten

Release: März 2018

Genre: Fantasy

Teil einer Reihe:

 

© Coverrechte: Akira Arenth / Autor

Rezension

Wie weit reicht die Realität, wenn man glaubt?

Rian O`Dwyer erhält nach einer überraschenden Erbschaft die Möglichkeit die seit langem verlassene Burg Konguaire zu kaufen. Schon immer fasziniert von der grausamen Geschichte des siebten und letzten Barons, möchte er dessen Leben und vor allem die Hintergründe des Massakers, für das Lord Kane Breéanain von Reagan verantwortlich gemacht wird, genau erforschen und in Form eines Museums der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die kaltblütigen Machenschaften und mysteriösen Todesumstände des „schrecklichen Lord´s“, vllt. auch noch einen Pakt mit dem Teufel bis ins Detail aufzudecken, ist Rians auserkorenes Ziel. Mit dem aufbrechen der Privaträume des Barons öffnet er aber die Büchse der Pandora und das Vorhaben „wissenschaftliche Überführung des Monsters“ bekommt eine ganz andere Tragweite.

Eine Geschichte in der Anthropologie und Archäologie eine tragende Rolle spielen bedeutet für den Autor immer einen großen Rechercheaufwand, die Frage ob Akira Arenth seine Hausaufgaben gemacht hat, kann man bei dieser Story aber getrost mit einem „ja“ beantworten. Doch bei Ghost geht es nicht nur um die wissenschaftliche Aufarbeitung eines Massenmordes, sondern vor allem um das, was sich nicht auf rationaler Ebene erklären lässt – um das paranormale, was einen spannenden Genre-Mix hervorbring, der wirklich zu fesseln weiß. Die Geschichte um Rian und Lord Kane wird getragen von einem toll zu lesenden Schreibstil, der es schafft Gefühle, Emotionen und auch das teilweise sehr düster Setting direkt beim Leser ankommen zu lassen. Das Aufeinandertreffen der zwei Welten ist wundervoll umgesetzt und der „Altersunterschied“ der Hauptprotagonisten von 200 Jahren, die damit verbundenen Differenzen im Weltbild, sind oft fruchtbarer Boden für die unvergleichliche Situationskomik des Autors. Es ist spannend als Leser mitzuerleben wie das anfängliche gegenseitige Ablehnen, die Skepsis, sich irgendwann in Verstehen, Vertrauen und sogar Liebe wandelt. Ganz besonders faszinierend fand ich aber die Umsetzung des Barons – wie macht man einen Geist „greifbar“? Die verschiedenen Mondphasen hier mit einzubeziehen ist genial, ebenso die Erklärung, dass Erinnerungen und Gefühle nach dem Ableben einen Einfluss auf die stofflichen Eigenschaften und Möglichkeiten in der Geisterwelt nehmen. Mit einem Schluss in dieser Form habe ich allerdings nicht gerechnet, aber genau deswegen lese ich die Geschichten aus der Feder von Akira Arenth so gerne. Man weiß nie was einem auf der nächsten Seite erwartet und nachdem in diesem Buch die Frage nach einer Fortsetzung auf der letzten Seite stand, beantworte ich sie hiermit mit einem „ja, bitte“, was einer 100%igen Leseempfehlung gleichzusetzen ist.

 

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