Verlag: GedankenReich Verlag
ISBN: 978-3961118243
Softcover: 524 Seiten
Release: Oktober 2018
Genre: High-Fantasy, Dystophie
Teil einer Reihe: Die Legende der Lichtgeborenen
1. Geborene des Lichts
2. Geborene der Verderbnis
3. Geborene des Schicksals
© Klapptext, Zitat- und Coverrechte: GedankenReich Verlag
Beschreibung:
Vom Licht der Schöpfung berührt,
vom Schatten der Macht verdorben,
vom Pfad des Schicksal gebeutelt.
Während die Heilerin Zeemira sich neuen Kräften zugewandt hat und zusammen mit dem Flammentänzer Najim die rauen Inseln der See bereist, hat der gewagte Schachzug von Hohepriesterin Maheen das Machtgefüge zutiefst erschüttert. Die bisher hochgeschätzten Lichtgeborenen treten aus der Öffentlichkeit zurück und überlassen die Welt dem Chaos. Der Krieger Jaleel versucht den wachsenden Einfluss der Schattengilde zu bremsen und gerät bald gefährlich zwischen die Fronten.
Als sich alle Teile des Puzzles zusammenfügen und die Rätsel der alten Zeiten beantwortet werden, beginnen die Schatten der Vergangenheit nach der Gegenwart zu greifen.
Die Mächtigste aller Hohepriesterinnen Madinas ist jedoch nicht bereit, sich dem Schicksal zu beugen.
Mein Eindruck:
Am Haken hatte mich E.F. v. Hainwald bereits nach dem ersten Band der Trilogie „Die Legende der Lichtgeborenen“. Nachdem der zweite Teil die Fokussierung auf Madina aufhob, ich eine atemberaubende, komplexe Welt und neue, geniale Charaktere kennenlernen durfte, gab es für mich nur einen logischen Schluss – der Abschlussband muss schnell her und er muss grandios sein, um meine bisherigen Eindrücke noch zu toppen. Zunächst erwartete mich aber eine Überraschung. Schloss Teil zwei mit seiner Handlung direkt an den ersten Band an, so stieg ich mit „Geborene des Schicksals“ ein paar Jahre nach den verhängnisvollen Ereignissen ein, die sich am Ende von „Geborene der Verderbnis“ zutrugen.
In der Zeit haben sich Zeemira und Najim in ein selbstgewähltes Exil geflüchtet. Auf eine Inselgruppe, weit ab vom Festland, und somit außer Reichweite der Gilde und der Hohepriesterinnen. Trotz ihrer Andersartigkeit werden sie akzeptiert und sogar in die dortige Gemeinschaft integriert. Etwas, das in ihrer alten Heimat unmöglich war, doch die Idylle hat irgendwann ein Ende, die Vergangenheit holt sie unbarmherzig ein. An anderer Stelle hat Jal sein vor Jahren gegebenes Versprechen nicht vergessen und versucht, mit seinen Möglichkeiten, Zeemira beizustehen. Es entbrennt ein Wettlauf gegen die Zeit, ein Kampf um die Vorherrschaft, eine aufreibende Suche nach einem Artefakt – Ebediyet – welches über allumfassendes Wissen zu den Lichtgeborenen verfügt und Zeemira auf ihr altes Selbst hoffen lässt.
Und Zeemira ist erwachsen geworden. Wirkte sie auf mich in den ersten beiden Bänden oft noch kindlich naiv und unbedarft, ist aus ihr im laufe der Zeit eine erwachsene Frau mit Weitblick geworden, die aber trotzdem ihre Offenheit nicht eingebüßt hat. Auch an ihren Mitstreitern sind die Geschehnisse der Vergangenheit nicht spurlos vorübergegangen. Jal und Najim sind gewachsen und zu einnehmenden Charakteren geworden, vor allem der Feuertänzer ist und bleibt für mich die herausragendste Figur dieser Trilogie. Selbst die Art und Weise, wie E.F. v. Hainwald seine Geschichte über die Lichtgeborenen erzählt, deren Umsetzung, wirkt reifer als noch in seinem Debut „Geborene des Lichts“.
Für mich war „Geborene des Schicksals“ wie ein Blick hinter die Kulissen. Ich erfuhr eine Menge über die Ursprünge dieser Welt und ihrer Bewohner, welche Wendungen des Schicksals sie zu dem gemacht haben, was sie jetzt sind. Auch in welchem Maß die Ahnen aus dem Sabiquaan, dem lange Vorher, die Geschicke auch nach hunderten von Jahren immer noch stark beeinflussen. Etliche meiner Einschätzungen und Vermutungen zu den einzelnen Gruppierungen und dem weiteren Handlungsverlauf, die ich während des Lesens der Geschichte aufgestellt habe, musste ich nachträglich noch einmal revidieren. Spannend und unberechenbar treibt E.F. v. Hainwald die Erzählung voran, bis sie schlussendlich in einem epischen, alles erschütternden Finale gipfelt. Ein Ende, das mich völlig überrollt hat und die Welt, die ich auf über 1 000 Seiten kennen und lieben gelernt habe, aus den Angeln hebt. Erst wenn die Vergangenheit zu dem wird, was sie sein soll, nämlich VERGANGENHEIT, hat die Zukunft eine Chance.
Mit dem Dreiteiler „Die Legende der Lichtgeborenen“ hat E.F. v. Hainwald für mich etwas Großartiges geschaffen. Er verlässt die ausgetretenen Wege der strikten Genrezuordnung und bringt eine Geschichte zu Papier, die überrascht, mitreißt, neugierig macht und auch, vor allem im letzten Teil, zu Herzen geht. Die Erwartungen, die ich in diesen Abschlussband hatte, wurden bei weitem übertroffen und somit bekommt „Geborene des Lichts“, wie auch schon die vorangegangenen Bände, eine ausdrückliche Leseempfehlung von mir.