“Geborene des Lichts” von E.F. v. Hainwald

“Geborene des Lichts” von E.F. v. Hainwald

Verlag: GedankenReich Verlag

ISBN: 978-3961118229

Softcover: 288 Seiten

Release: Juli 2018

Genre: High-Fantasy, Dystophie

Teil einer Reihe: Die Legende der Lichtgeborenen

1. Geborene des Lichts
2. Geborene der Verderbnis
3. Geborene des Schicksals

© Klapptext, Zitat- und Coverrechte: GedankenReich Verlag

Beschreibung:

Zwischen den flüchtigen Kerzen der Nacht gibt es wenige Auserwählte, die einem Leuchtfeuer gleichen.

Zeemiras Zukunft sieht Großes für sie vor – als Lichtgeborene trägt sie die Gabe der Heilung in sich. Doch ihre ständige Unachtsamkeit droht ihr bisheriges Leben zu gefährden, denn in der Kathedrale duldet man keine unnützen Lasten. Sie flüchtet sich in das Leben der einfachen Soldaten – Zukunftsängste sind ihnen unbekannt, da jeder Tag der letzte sein könnte. In Gesellschaft des Kriegers Jaleel und seiner Kameraden scheinen ihre Sorgen weit entfernt. Sie ahnt jedoch nicht, dass ihre Gefühle zu ihm und seine düstere Vergangenheit, ihr Schicksal auf unvorhergesehene Weise verändern werden.

Mein Eindruck:

E.F. v. Hainwald konnte mich mit „Cyberempathy“, einem genialen Genre-Mix aus Science-Fiction, Dystopie und Utopie, restlos begeistern. Daraufhin war der Griff zu seinem Debut, dem ersten Band der Legende der Lichtgeborenen nur logische Konsequenz für mich. Dem Klapptext nach, könnte man einen High-Fantasy Roman vermuten, da der Autor aber, wie ich schon feststellen durfte, immer für eine Überraschung gut ist, war die Spannung groß, was mich bei dem Buch erwarten würde.

Madina, eine Stadt, mitten im Nirgendwo einer unwirtlichen Sandwüste, geschützt durch ein Artefakt vor den alles zerstörenden Lichtstürmen und regiert von einer elitären Gruppe, den Lichtgeborenen. Wie schon von mir vermutet, lässt sich der Autor nicht auf ein Genre festnageln. Phantastische Elemente haben ebenso ihren Platz, wie die Überreste einer hochentwickelten Kultur, welche ich eher einer Dystopie zuordnen würde. Die Welt, in der von Hainwald Zeemiras und Jals Geschichte spielen lässt, ist mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Man taucht während des Lesens ein, in verwinkelte Gassen, in öffentliche Plätze voller Leben, in die ehrfurchtsgebietende alte Kathedrale, dem Zentrum der Macht in Madina, aber auch in Schlachtfelder, auf denen ein nicht enden wollender Kampf mit den Masakh ausgetragen wird. Warum diese andersartigen Kreaturen immer wieder gegen die Stadt und das undurchdringbare Bollwerk der Verteidigungslinien anrennen, weiß niemand so genau, da ein Durchbruch dank der lebenserhaltenden Kräfte der Hohepriesterinnen und Heilerinnen, die sie Madinas Soldaten angedeihen lassen, nahezu unmöglich scheint. In einer dieser Schlachten versagt Zeemira, da sie Schwierigkeiten hat, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren. Etwas, dass ihr während ihrer Ausbildung zu Heilerin immer wieder passiert, obwohl sie die Anlagen besitzt, großes zu vollbringen. Um von der Kathedrale wieder für würdig befunden zu werden, muss sie ihren Nutzen für die Gemeinschaft unter Beweis stellen und landet durch Zufall in der Kaserne und bei den Soldaten, die sie ursprünglich beschützen sollte. Für Zeemira öffnet sich eine vollkommen andere Welt. Wurde sie aufgrund ihrer Abstammung, als uneheliche Tochter einer Hohepriesterin und eines wertlosen Nomaden, bisher immer verachtet, findet sie unter den Soldaten schnell Anschluss, Freunde und mit Jal sogar ein wenig mehr. Denn dort ist es egal, welche Abstammung oder Vergangenheit man im Gepäck hat, der Moment ist der, der zählt.

Die Geschichte braucht etwas, um Fahrt aufzunehmen und doch möchte ich keinen einzigen Satz missen, denn diese Worte sind notwendig, um die Figuren kennenzulernen. Durch die wechselnden Perspektiven vorrangig Zeemira, aufbrausend, stur, nicht immer einfach, aber mit dem Herz am rechten Fleck und Jal, draufgängerisch und gleichzeitig verschlossen, dessen dunkles Geheimnis ihn immer wieder in Form von Flashbacks heimsucht. Großartig gezeichnet ist aber auch der Freundeskreis, wobei unter den sehr unterschiedlichen Figuren mir Eerol am meisten Spaß bereitet hat. Nach der bedächtigen Einführung baut „Geborene des Lichts“ aufgrund überraschend gesetzte Plot-Twists dann aber ordentlich Spannung auf und ich konnte mir bis zum Schluss nicht so recht zusammenreimen, wie der erste Teil der Legende der Lichtgeborenen enden würde. Viele aufgeworfenen Fragen blieben allerdings unbeantwortet und ich habe im Nachhinein den Eindruck, dass E.F. v. Hainwald mir nur einen klitzekleinen Ausschnitt einer sehr komplexen Welt gezeigt hat, was mich wirklich neugierig auf die restlichen zwei Bände macht.

„Geborene des Lichts“ ist ein unkonventionelles Debut mit einer einnehmenden Story, die jede Menge Überraschungen bereithält und Lust darauf macht, tiefer in die Welt der Lichtgeborenen einzutauchen und deren Geheimnisse zu lüften. Vom mir bekommt der Auftakt der „Die Legende der Lichtgeborenen“-Trilogie eine klare Leseempfehlung.

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