“Eigentlich …” von Elisa Schwarz

“Eigentlich …” von Elisa Schwarz

Verlag: Self-Publishing

ISBN: 978-3754647202

Softcover: 388 Seiten

Release: Mai 2022

Genre: Contemporary

Teil einer Reihe: Black Stage
1. Eigentlich …
1,5. Eigentlich … festlich / Kurzgeschichtenband
2. Eigentlich … Noah

© Klappentext, Zitat- und Coverrechte: Elisa Schwarz

Vorweg möchte ich mich noch ganz herzlich für das bereitgestellte Rezensionsexemplar bedanken.
Laut Gesetzgebung fällt dieser Beitrag dadurch unter „Werbung“!

Beschreibung:

„Gib mir alles von dir!“

Gutaussehend, bodenständig, erfolgreich. Und ein bisschen versnobt. Als Junganwalt ist das schon in Ordnung, oder? Zumindest seine Verlobte hat nichts an Cameron auszusetzen. Eigentlich … fiebern sie gemeinsam auf die baldige Hochzeit hin.

Doch Camerons Zukunftspläne werden am Junggesellenabschied durchkreuzt. Eine Verwechslung an den Glory Holes des Clubs Black Stage erschüttert ihn zutiefst und mit der festen Überzeugung, Männern nichts abgewinnen zu können, beginnt er, diesen aus dem Ruder gelaufenen Abend zu durchleuchten. Was er herausfindet, rüttelt gewaltig an seiner sexuellen Orientierung. Zudem erweckt der Edelcallboy Chris nicht den Anschein, als würde er ihre Begegnung bedauern. Im Gegenteil. Alles an diesem Mann zieht Cameron wie magisch an und bald schon merkt er, was er eigentlich … will. Cameron betritt ein Spielfeld, auf dem er sich nicht auskennt und unterzugehen droht. Eigentlich … sollte es nicht so schwer sein, seinem Herzen zu folgen.

Dieses Buch ist eine Neuauflage des im Jahr 2016 im DeadSoft-Verlag erschienen Buches Eigentlich …

Mein Eindruck:

Eigentlich habe ich alle Romane gelesen, die Elisa Schwarz bisher veröffentlicht hat. Eigentlich … denn dieser eine fehlte mir noch. Was lag also näher als „Eigenlich …“, den Erstling der Autorin, der von ihr nun überarbeitet und neu aufgelegt wurde, anzugehen und diese Lücke jetzt zu schließen.

Der erste Satz:
– Ach komm schon Cam. –

Camerons Leben ist perfekt. Beruflich und vor allem privat läuft alles wie man sich es gemeinhin erhofft. Cam hat Freunde, mit denen man Pferde stehlen kann, und eine Frau an seiner Seite, mit der er den Rest seines Lebens verbringen will, deswegen sollte ihn diese eine Begegnung auch nicht dermaßen aus der Bahn werfen. Tut sie aber … Cameron beginnt dadurch, seine geradlinig konstruierte Welt mit anderen Augen zu betrachten. Er zerpflückt seine Lebensplanung, hinterfragt sich selbst und entscheidet sich schlussendlich für eine Sprung ins Ungewisse, ohne Netz und doppelten Boden.

– Um jemand anderen zu suchen, müsste man sich erst mal selbst finden. Ich war nie weiter von mir entfernt als gerade eben. – (Pos. 750)

„Eigentlich …“ wird rein aus der Sicht von Cameron und in der ersten Person erzählt, was normalerweise nicht meine bevorzugte Perspektive ist. Nach kleineren Anlaufschwierigkeiten, die der manchmal etwas eigenen Sprachwahl geschuldet waren, hat es Elisa Schwarz aber auch mit dieser Geschichte geschafft, mich komplett abzuholen.

Cameron fand ich als Charakter wahnsinnig spannend. Ich würde ihn mit seiner Emotionalität, seinen Ausbrüchen, den Ecken und Kanten fast schon als schwierig bezeichnen. Cam ist in seinem Verhalten absolut gnadenlos, auch gegen sich selbst, und macht es seinen Mitmenschen dadurch manchmal wirklich schwer. Trotzdem wirkt er meiner Meinung nach zuweilen irgendwie verloren, neigt aber im Gegenzug wiederum zu Extremen, was für mich den großen Reiz dieser Figur ausmachte. Bei der von der Autorin gewählten Erzählform könnte man meinen, dass die zweite Hauptfigur etwas blasser wirkt. Chris steht Cam in Punkto Charisma allerdings in nichts nach, was die Spannung zwischen ihnen, wenn sie aufeinandertreffen, geradezu greifbar macht. Die expliziten Szenen, von denen es doch einige gibt, pushen diesen emotionalen Rausch zwischen den beiden Männern noch zusätzlich, da sie wirklich großartig geschrieben sind.

Trotz der minimalen Startschwierigkeiten war „Einfach …“ für mich wieder eine Geschichte, in die ich eingetaucht bin und die mich bis zur letzten Seite nicht mehr loslassen wollte. Und es wird definitiv nicht mein einziger Besuch im Black Stage gewesen sein. Elisa Schwarz hat im Nachwort nämlich eine Fortsetzung der Reihe angekündigt. Wer allerdings eine zuckrige Love-Story oder eine slow burn Romace sucht, ist mit diesem Buch leider falsch beraten, wer dagegen kantige Charaktere kennenlernen möchte und knisternden Lesestunden nicht abgeneigt ist, sollte unbedingt einen Blick riskieren.

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