Januar-Begleiter
Konterrevolutionär I: Zwischen Liebe & Rebellion von Shiori Chintz
© Klapptext und Coverrechte: Shiori Chintz
Wann ist eine Liebe „richtig“, wann „falsch“? Und gibt es diese eine, wahre Liebe?
Cevin und Aleks sind unzertrennlich, meistern die Höhen und Tiefen des Lebens in Dresden gemeinsam und lieben einander – natürlich nur auf freundschaftlicher Ebene, vielleicht sogar familiärer, denn Aleks ist der beste Freund von Cevins Vater. Seit Kindertagen begleitet er den zwanzig Jahre jüngeren Sohn von Marius und ist unentbehrlich für die Familie geworden.
Als Cevin beginnt, die Vorschriften der Eltern und gesellschaftliche Regeln zu brechen, wird die Schuld in seinem rebellischen Temperament und Verkehren in der Punk-Szene gesucht. Er stellt sich gegen alles und jeden, nur nicht gegen Aleks. Was sieht er in ihm? Einen guten Freund, einen zweiten Vater oder doch etwas ganz anderes?
Das Gefühlschaos beginnt und als er Aleks näherkommt, stürzt dessen Weltbild zusammen. Überforderung und Hoffnung treffen aufeinander. Als Marius Verdacht schöpft, droht ein furchtbarer Streit die jahrelange Freundschaft zu zerreißen und Cevin steht zwischen den Fronten …
Teil 1 der Konterrevolutionär-Dilogie.
Inhaltswarnung: explizite homoerotische Szenen sowie Szenen der Gewalt.
Ich muss zugeben, dass ich ohne große Erwartungen an den Erstling von Shiori Chintz herangegangen bin und dann wirklich sehr positiv von der Geschichte überrascht wurde. … READ MORE
Der Dunkle Schwarm von Marie Graßhoff
© Klapptext und Coverrechte: Lübbe Verlag
Im Jahr 2100 verbinden die Menschen ihr Bewusstsein über Implantate zu sogenannten “Hive-Minds”. Die junge Atlas profitiert davon gleich doppelt: Tagsüber arbeitet sie als Programmiererin für den größten Hive-Entwickler. Nachts betreibt sie unter dem Decknamen Oracle einen lukrativen Handel mit Erinnerungen, die sie aus Hive-Implantaten stiehlt.
Eines Nachts berichtet ihr ein Kunde namens Noah von dem Mord an einem ganzen Hive – eigentlich eine technische Unmöglichkeit. Er bietet ihr eine horrende Summe dafür an, den Täter zu finden. Atlas lässt sich auf den Deal ein – und ist bald auf der Flucht vor der Polizei, Umweltterroristen und Auftragsmördern …
„Der Dunkel Schwarm“ war für mich ein Ausflug in die Zukunft, der mich zwar unterhalten konnte, bei dem aber der große WOW-Effekt fehlte. Hauptsächlich ist das den minimalistischen Informationen zur vorherrschenden Technik und der Gesellschaftsstruktur geschuldet. Aber auch, dass die einzelnen Charaktere über weite Strecken auf emotionaler Ebene für mich nicht so recht greifbar waren, trug seinen Teil dazu bei. Aufgrund der fehlenden Hintergrundinformationen fühlte es sich für mich während des Lesens an, als ob ich eine abgespeckte Version der Geschichte in Händen halte. Sie ist gut, aber mit mehr Atmosphäre und einem tieferen eintauchen in die Materie wäre sie für mich um einiges eindrucksvoller.
#vomSuB
Metro – Die Trilogie von Dmitry Glukhovsky
© Klapptext und Coverrechte: Heyne Verlag
Die Zukunft. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Auch Moskau ist eine Geisterstadt. Die Überlebenden haben sich in die Tiefen des Metro-Netzes zurückgezogen und dort eine neue Zivilisation errichtet. Dies ist ihre Geschichte …
Dieser Band enthält die drei Romane »Metro 2033«, »Metro 2034« und »Metro 2035« sowie zwei Bonusgeschichten, eine davon bislang unveröffentlicht.
„Metro 2033“ und somit der erste Teil der Trilogie gefiel mir richtig gut. In die durchgängig düstere Stimmung der Tunnel einzutauchen, die oftmals nicht greifbare Gefahr zu erleben machte und Artjom auf seinem Weg durch das Moskauer U-Bahnnetz zu begleiten, machte, bis auf ein paar Längen, absolut Spaß.
Mit dem zweiten Teil „Metro 2034“ hatte ich ein wenig zu kämpfen, was vor allem am Wechsel der Hauptfigur lag. Mit Homer hat der Autor eine Figur ins Zentrum der Erzählung gerückt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Ereignisse in Form eines Romans niederzuschreiben. Die Geschichte ist prinzipiell gut, da man hier mehr über Hunter erfährt, einem Nebencharakter aus dem ersten Band, den ich ihn ziemlich spannend fand. Leider bekommt man seine Sichtweise nicht zu lesen, sondern muss in großen Teilen mit Homer als Erzähler vorliebnehmen, der aber stark zum Philosophieren neigt und diese Passagen dem Buch die Spannung nehmen. Es baute sich für mich bei weiten nicht der Sog auf, den ich bei „Metro 2033“ empfunden habe.
Im abschließenden „Metro 2035“ rückt Artjom wieder in den Fokus, an „Metro 2033“ reicht aber auch dieser Band nicht heran. Die Mystik, das Unerklärbare, die Gefahr in den Tunneln, die im ersten Band eine große Rolle gespielt hat und für mich eine ganz eigene Atmosphäre kreiert hat, fällt hier komplett weg und weicht einem Untergrundkampf, der von politischen Intrigen und Machenschaften geschürt wird. Nicht schlecht, aber auch nicht das, was ich mir nach dem Auftakt erhofft habe.
Der Schreiber des Widerspenstigen von Tharah Meester
© Klapptext und Coverrechte: Tharah Meester
Gregory würde den langweiligen, nervtötenden Spießer Harsh am liebsten zum Mond schießen! Es ist schlimm genug, dass die Streitigkeiten zwischen ihnen regelmäßig eskalieren, aber nach dem jüngsten Eklat werden sie von ihrem Boss Levinstein dazu verdonnert, ihn auf eine Dienstreise an die stakische Grenze zu begleiten! Ihm fallen auf Anhieb eintausend Arten ein, auf welche dieses Unterfangen schiefgehen könnte. Am wahrscheinlichsten ist es, dass Harsh und er sich schon auf dem Weg dorthin die Köpfe einschlagen. Bedauerlich, wo Harsh doch ein so hübsches Exemplar davon auf den breiten Schultern trägt …
„Der Schreiber des Widerspenstigen“ ist nicht mein erstes Buch aus der Feder von Tharah Meester. Die bisherigen Geschichten konnten mich umfänglich begeistern, bei Geregorys und Hashs war das leider nicht ganz der Fall. Der Schreibstil ist zwar wie gewohnt toll zu lesen und das Erzählte eingängig, aber mit den beiden Hauptcharakteren hatte ich so meine Probleme. Sie verhalten sich, gerade zu Beginn, wie zwei pubertierende Jungs. Die Unstimmigkeiten, die sie miteinander haben, gipfeln immer in einem verbalen Hahnenkampf, was auf Dauer wirklich ermüdend ist. Auch die Story an sich fand ich eher seicht und nicht mit den anderen Büchern der Autorin zu vergleichen.
Im Großen und Ganzen war „Der Schreiber des Widerspenstigen“ nette Unterhaltung für zwischendurch, mehr aber auch nicht.
Matti & Brian Band 1 – 8 von Matti Laaksonen
© Klapptext (Band 1) und Coverrechte: Matti Laaksonen
Der 16-jährige Matti ist in seinem bisherigen Leben nirgendwo so richtig angekommen. Dank des Berufs seiner Eltern wurde er schon um die halbe Welt geschickt. Nun soll er endlich seinen Schulabschluss machen. In dem japanischen Internat triff er auf seinen neuen Mitbewohner.
Brian wirbelt Mattis einsame Welt mit seiner fröhlichen und aufgeweckten Art ordentlich durcheinander. Er reißt langsam aber sicher die Mauer ein, die Matti um sich herum gebaut hat. Er scheint irgendwie mehr für den gebürtigen Finnen zu sein. Aber was denkt sein Mitbewohner darüber, der offensichtlich gern mit Mädchen flirtet?
Und nicht nur das verändert seine abgeschottete Welt, auch seine neuen Freunde zeigen ihm, wie schön es sein kann, wenn man nicht mehr allein ist.
Nachdem ich mit „Freibadfliesenblau“ Matti Laaksonen als Autor für mich entdeckt hatte, war ich neugierig auf die Geschichte, mit der für ihn seine Liste an Veröffentlichungen begann.
Matti und Brian kennenzulernen und sie auf einem Stück ihres Weges zu begleiten, fand ich toll. Ich mag den Schreibstil und den Verzicht auf übergroße konstruierte Dramen. Ich mag die Entwicklung der Protagonisten, wie sie mit ihren Unsicherheiten umgehen und daran wachsen, stärker werden. Es ist wundervoll mitzuerleben, was während dieses einen Schuljahres, in dem die Reihe spielt, alles passiert, weil es sich so authentisch, so echt anfühlt. Aus einem „ich lese mal eben in den ersten Teil hinein“ wurden deswegen ein Eintauchen bis zum Schluss.
Aber nicht nur Matti und Brian sind im Verlauf der Erzählung gewachsen, sondern auch der Autor selbst. Man merkt wie sich der Stil von Band zu Band weiterentwickelt und festigt.
Für mich war „Matti & Brian“ vom ersten bis zum letzten Teil eine absolute Wohlfühlgeschichte, die deshalb auch eine unbedingte Leseempfehlung von mir bekommt.