“Crush” von Juli Hex

“Crush” von Juli Hex

Verlag: Self-Publishing

ISBN: 978-3746033358

Softcover: 412 Seiten

Release: Juli 2019

Genre: Contemporary

Teil einer Reihe: –

© Klapptext, Zitat- und Coverrechte: Juli Hex

Beschreibung:

Augen so blau wie das Meer und so tief, dass man sich in ihnen verlieren kann. Levis Augen haben Jonathan den Kopf verdreht und lassen ihn auch zehn Jahre nach ihrer letzten Begegnung nicht los.

Als die beiden Männer durch Zufall wieder aufeinandertreffen, steht zwischen ihnen nicht nur der Ballast ihrer gemeinsamen Vergangenheit, sondern auch der Schatten auf Levis Seele.

Zwischen emotionalen Extremen glaubt Levi, sich eine Mauer aus Stabilität und Routinen aufgebaut zu haben, die Jonathan nun einzureißen droht.

Sich füreinander zu entscheiden könnte sie beide glücklich machen oder alles zerstören, was sie sich in zehn Jahren Funkstille aufgebaut haben.

Es würde bedeuten Vergangenes aufzuarbeiten, eigene Bedürfnisse hinten an zu stellen und ein Leben zwischen Licht und Dunkelheit zu führen.

Eines bedeutet ihr Zusammentreffen aber definitiv:

Alles wird sich verändern.

Mein Eindruck:

„Crush“ ist Aufgrund einer Empfehlung schon vor einiger Zeit auf meinem Reader gelandet, aber leider in dessen Tiefen versunken. Nun habe ich mich endlich dazu aufgerafft, meinen Berg an ungelesenen Büchern anzugehen, und es kommen immer wieder kleine Schätze zutage – Levis und Jonathans Geschichte gehört definitiv auch zu diesen besonderen Fundstücken.

Der erste Satz:
– Das hier ist keine Liebesgeschichte. –

Unnahbar und doch so vertraut – für Jonathan war Levi schon während ihrer gemeinsamen Schulzeit ein ganz besonderer Freund. Warum, konnte er damals aber noch nicht einordnen. Die Erkenntnis, dass er auf Männer steht und das für sich selbst zu akzeptieren, kommt erst Jahre später. Zu spät, für das, was zwischen den beiden entstehen hätte können, denn nachdem Jonathan Levi von sich gestoßen hat, verschwindet dieser spurlos aus seinem Leben. Was bleibt sind bittersüße Erinnerungen, ob dieser verpassten Liebe, die auch 10 Jahre später ihre Kraft noch nicht verloren haben und nach einem zufälligen Aufeinandertreffen präsenter sind denn je. Kann ein zweiter Anlauf funktionieren, wenn die Dunkelheit ein ständiger Begleiter ist? Kann man sich mit dem Wissen, dass es nicht einfach sein wird, aufeinander einlassen?

– Denn da draußen in der Welt wirkt Levi so zäh, selbstbewusst und auf seine eigenbrötlerische Weise schön, dass niemand auf die Idee kommen könnte, er hätte Probleme.

Aber das ist nur eine Fassade. Eine sehr schöne, bewundernswerte Fassade. Wie lange es dauert sie zu errichten, wie viel es kostet, sie aufrechtzuerhalten, weiß ich nicht. – (S. 242)

Juli Hex hat hier keine einfache Thematik gewählt und davor, wie sie Levis Krankheit, seine Bipolarität mit eingebracht und dargestellt hat, ziehe ich meinen Hut. Er hat seine guten und schlechten Tage, mit denen Jona lernen muss umzugehen. Es gibt keine künstlich aufgebauschten Dramen, keine Darstellung der Liebe als das! Allheilmittel und genau diese ruhige, feinfühlige Erzählweise macht die Geschichte für mich durchweg authentisch. Der Weg ist das Ziel und die beiden auf diesem Weg zu begleiten, fand ich großartig.

„Crush“ wird hauptsächlich aus Jonathans Perspektive erzählt, Levi kommt lediglich in kurzen Gedichten und Tagebucheinträgen zu Wort, die aber so intensiv und emotional geschrieben sind, dass sie für mich wie Leuchtfeuer innerhalb der Geschichte wirken. Sie zeigen Levi, in all seiner Zerbrochenheit, der gelernt hat zu kämpfen und der es, wie jeder andere auch, verdient hat, geliebt zu werden.

Für mich hat Juli Hex mit „Crush“ etwas ganz Wundervolles geschaffen. Eine tiefgründige Geschichte, die trotz der schwierigen Voraussetzungen hoffen lässt, die beweist, dass es sich lohnt zu kämpfen. Von mir gibt es daher eine mehr als verdiente Leseempfehlung.

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