“Crash ” von Leann Porter

“Crash ” von Leann Porter

Verlag: Dead Soft Verlag

ISBN:  978-3960891246

Softcover: 328 Seiten

Release: Juli 2017

Genre: Dystopie

Teil einer Reihe: –

 

© Klapptext und Coverrechte: Dead Soft Verlag

Beschreibung:

Eine atomar verseuchte Welt.

Eine unbarmherzige Zweiklassengesellschaft.

Ein Rebell, der sich auf ein gewagtes Spiel einlässt.

 

Crash ist ein Outer, ein Verlierer im Regime der Sphere, in der die privilegierten Inners unter einer vor Strahlung geschützten Kuppel leben und die unterdrückten Outers für sich arbeiten lassen. Täglich riskiert er sein Leben bei illegalen Autorennen, um die Medikamente für seinen totkranken Bruder zu finanzieren. Angetrieben wird er von dem Traum, mit seinem Bruder zu den legendären Freien Menschen zu fliehen, die irgendwo außerhalb der Sphere leben sollen.

Ist ausgerechnet sein schärfster Konkurrent, der sein wahres Gesicht verbirgt und nur unter dem Namen Mechaniker bekannt ist, Crashs Schlüssel zur Freiheit?

Das Angebot, das der Mechaniker ihm unterbreitet, ist ebenso verlockend wie gefährlich. Crash nimmt es an und entwickelt im gemeinsamen Kampf gegen eine Intrige ungewollte Gefühle für den arroganten Inner. Kann er dem Mechaniker wirklich vertrauen, oder ist alles, was der ihm versprochen hat, nichts als eine große Lüge, die Crash das Leben kosten wird?

Mein Eindruck:

Dystopien habe ich bis jetzt hauptsächlich im Jugendbuch-Sektor gelesen. Ich mag diese „Was könnte aus uns werden“-Geschichten sehr gerne. Es fasziniert mich, einzutauchen in eine oftmals erschreckende Zukunft, in extreme Gesellschaftsstrukturen, in eine Welt, die so völlig anders ist als das, was wir kennen, entstanden durch niemand geringerem als uns selbst.

Leann Porter hat mit „Crash“ so eine postapokalyptische Zukunftsversion geschaffen, in der man entweder Glück hat und unter dem Schutz der Glaskuppel geboren wird, oder in den atomar verseuchten Außenbereichen das Licht der Welt erblickt. Als Outer kann man sich dann nur dem System anpassen und in den Dienst der Sphäre treten, was der Garant für ein schnelleres Ableben ist, oder man entscheidet sich für ein freieres Leben außerhalb der Legalität, wie Crash es getan hat. Aus seiner Sicht erzählt bekommt man als Leser sehr eindrücklich beschrieben, dass der Preis für diese Ahnung von Freiheit aber auch relativ hoch ist. In einer Welt, in der jeder sich selbst am Nächsten steht, gibt es kein Vertrauen, kein „nach Hause kommen“. Crash ist ein Getriebener, immer auf Anschlag und dieses Leben am Limit lässt ihn seine eigentlichen Träume und Zukunftspläne für sich und seinen Bruder verdrängen, bis ihm sein vermeintlich größer Konkurrent das Angebot seines Lebens unterbreitet. Die Entwicklung, die der unnahbare „Mechaniker“ und sein gekaufter Fahrer darauf hin durchlaufen fand ich wunderbar umgesetzt. Aus anfänglichem Misstrauen wird Respekt, die gegenseitige Wahrnehmung ändert sich langsam aber kontinuierlich. So kommen beide irgendwann an den Punkt, an dem sie sich eingestehen müssen, dass ihre Verbindung mehr als Geschäft, ja sogar mehr als körperliche Anziehung ist. Dieses Zusammenspiel der zwei Protagonisten macht, neben der wirklich spannenden Story über ein Rennen, bei dem viel mehr auf dem Spiel steht, als es zu verlieren, für mich den großen Reiz dieser Geschichte aus. Leann Porter schafft es Bilder in Worte zu packen und so habe ich es sehr genossen in diese andere Welt, mit ihren verlassenen Bauwerken, verwilderten Stadtteilen, aufgegebenen Landstrichen und wundervollen Sonnenaufgängen, einzutauchen.

Ein Buch, dass mich komplett überzeugen konnte und von mir eine klare Leseempfehlung bekommt, auch für diejenigen, die mit Science-Fiktion ansonsten wenig anfangen können.

 

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