Verlag: Knaur Verlag
ISBN: 978-3426525876
Softcover: 320 Seiten
Release: Juli 2021
Genre: Science-Fiction
Teil einer Reihe: –
© Klapptext, Zitat- und Coverrechte: Knaur Verlag
Beschreibung:
Anschnallen, bitte:
»Die Verstoßenen« ist ein actionreiches Science-Fiction-Abenteuer um eine Gruppe Ausgestoßener und die größte Verschwörung seit der Besiedelung des Weltalls.
Für Spitzenpilot Nax Hall ist es keine Überraschung, nach nur 24 Stunden hochkant aus der Elite-Akademie Ellis Station zu fliegen – er hat in seinem Leben schon ganz andere Dinge verbockt. Nur diesmal ist seine Pechsträhne mit dem Rauswurf keineswegs beendet, eigentlich fängt sie sogar erst richtig an:
Nax’ Rückflug zur Erde wird jäh unterbrochen, als eine Gruppe Terroristen die Akademie angreift. Nur knapp gelingt Nax mit drei anderen die Flucht – damit sind die vier Verstoßenen plötzlich die einzigen Augenzeugen des größten Verbrechens seit Beginn der Besiedelung des Weltalls. Das macht sie auch zu den einzigen, die unzählige Planeten vor einer Katastrophe bewahren könnten …
Dialogwitz und unvergessliche Charaktere machen das Debüt von M. K. England zu einer echten Entdeckung für alle Science-Fiction-Fans.
Mein Eindruck:
Kurz nach dem Release von „Die Verstossenen“ hatte ich die Geschichte in einer Buchhandlung schon einmal in der Hand, habe es mir dann aber, warum auch immer, anders überlegt. Noch am selben Tag stolperte ich online über eine Leseempfehlung zu dem Buch und hätte mir daraufhin in den Allerwertesten beißen können. Logischerweise sind Nax und Konsorten schlussendlich doch bei mir eingezogen. Dabei zu sein, wenn vier Underdogs die Galaxis retten, kann man sich ja nicht entgehen lassen.
Der erste Absatz:
– Gerade mal vierundzwanzig Stunden bin ich jetzt an der Akademie in Ellis Station. Vierundzwanzig Stunden und schon wieder draußen. –
Nax hat es verbockt und das nicht das erste Mal in seinem Leben. Der Traum einer Ausbildung in der Akademie auf Ellis Station, die übrigens auf dem Mond untergebracht ist, ist geplatzt und eine Zukunft zwischen den Sternen nunmehr absolut unerreichbar für ihn. Doch er ist nicht der Einzige, der eine Rückfahrkarte zur Erde gewonnen hat. Neben ihm warten noch drei weitere darauf, ihre Hoffnungen zu begraben. Der Abflug Richtung Erde gestaltet sich allerdings anders als geplant. So findet sich Nax ohne Fluglizenz in einem Pilotensitz wieder, mit einer Crew an seiner Seite, die, wie er selbst, im jeweiligen Fachgebiet brillant ist und doch aussortiert wurde. Also was tun, wenn man als einzige Zeugen einer weltenumspannenden Verschwörung ganz oben auf der Abschussliste steht und trotzdem mit allen Kräften versuchen will, die Menschheit vor einer Katastrophe zu bewahren? Ganz einfach, jeder mach das, was er am besten kann!
– Wir stecken bis zum Hals in Ziegen, als Rion endlich ausspricht, was ich die ganze Zeit schon denke.
»Du bist ohne jeden Zweifel der absolut. Schlimmste. Captain. Aller. Zeiten. – scheiß auf dich und das Shuttle, das dich angeschleppt hat, Hall.« – (S. 97)
Wer bei „Die Verstossenen“ erwartet, auf eine Geschichte mit ausuferndem Weltenbau und seitenlangen Ausführungen über die Technik der Zukunft zu treffen, ist hier definitiv falsch, aber ich bin der Meinung, dass die gut 300 Seiten gar nicht darauf ausgelegt sind, diese Kriterien zu erfüllen. Die Story lebt eindeutig von ihren Charakteren. Sie sind grundverschieden gezeichnet, haben Persönlichkeit und Eigenarten. Sie sind nicht perfekt und das macht sie für mich durch die Bank sympathisch.
Was ich beim Lesen als absolut positiv empfunden habe ist, dass M.K. England dem Thema Diversität viel Raum gegeben hat. Verschiedene Glaubensrichtungen, ethnische Aspekte und auch Facetten von LGBTQ+ haben wie selbstverständlich ihren Platz bekommen, ohne wenn und aber.
Die Geschichte um die etwas ungewöhnliche Truppe und deren Rettungsmission durch das All fand ich toll erzählt. Sie liest sich zügig weg, ist kurzweilig, actionreich und durch die Dialoge wirklich witzig. Dass die Story rein aus Nax Sicht, in der ersten Person und noch dazu im Präsens geschrieben ist, was normalerweise nicht meine bevorzugte Perspektive ist, tat hier meinem Lesevergnügen absolut keinen Abbruch. Ich konnte zwar noch nicht in Erfahrung bringen, ob das Buch als Einzelband oder Reihenauftakt gedacht ist, würde mich aber extrem freuen die Besatzung der Swift Kick auf weitern Abenteuern zu belgeiten.
Für einen fulminanten Ritt durch die Galaxie bekommt „Die Verstossenen“ von mir eine klare Leseempfehlung und ich denke, dass die Story auch für diejenigen etwas ist, die ansonsten vor techniklastiger Science-Fiktion eher zurückschrecken.