Verlag: Self-Publishing
ISBN: 979-8642336724
Softcover: 228 Seiten
Release: April 2020
Genre: Contemporary
Teil einer Reihe: Vielleicht …
1. Vielleicht … Mit dir
2. Vielleicht … Beim zweiten Versuch
© Klapptext, Zitat- und Coverrechte: Sandra Gernt
Vorweg möchte ich mich noch ganz herzlich für das bereitgestellte Rezensionsexemplar bedanken.
Laut Gesetzgebung fällt dieser Beitrag dadurch unter „Werbung“!
Beschreibung:
Ben wusste eigentlich von Anfang an, dass es eine dumme Idee ist, in das Haus seiner Großmutter zu ziehen. Die alte Dame ist leicht dement und benötigt jemanden, der ihr im Alltag unter die Arme greifen kann. Soweit, so gut, doch warum muss er sich dafür opfern? Und warum kann er die Augen nicht von Sven lassen, der im Haus gegenüber wohnt? Sven ist nicht so ganz zufrieden mit seinem Leben. Mit seiner Freundin läuft es nicht. Das Studium ist nicht genau das, was er sich erhofft hat. Die Probleme mit seiner Familie helfen da auch nicht weiter. Als Ben gegenüber einzieht, freut er sich über einen gleichaltrigen Kumpel. Mehr als das ist da nicht. Kann ja auch gar nicht sein, schließlich sind sie beide nicht … anders. Oder vielleicht doch?
Mein Eindruck:
Bis jetzt habe ich nur in die fantastischen Welten von Sandra Gernt hineingeschnuppert. Contemporary aus ihrer Feder ging irgendwie immer an mir vorbei. Mit der „Vielleicht …“ Reihe bot sich mir die perfekte Chance das zu ändern und ich war ziemlich gespannt, was mich erwarten würde.
Der erste Satz:
– „Ich bin zu Hause!“ –
Svens hat sich mit seinem Leben arrangiert. Er nimmt es hin. Die Kälte in seiner Familie, die eigentlich nicht mehr vorhandene Beziehung zu seiner Freundin und die unzähligen täglichen Aufgaben, die Studium, Aushilfsjob und Pflichten im elterlichen Haushalt so mit sich bringen. Nachdem Ben nebenan eingezogen ist, wird die sich aufbauende Freundschaft zu Svens täglichem Lichtblick. Auch für Ben, der nach dem Einzug bei seiner Oma sein geliebtes geregeltes Leben gegen das große Chaos eingetauscht hat, wird diese Freundschaft ein wichtiger Anker. Doch die Liebe denkt nicht daran, es bei einer tiefen Freundschaft zu belassen.
– Weil er sich selbst nicht wiedererkannte. Das Bild, das er von sich hatte, stand plötzlich Kopf. Er begriff nicht, warum er fühlte, was er fühlte, und da half es nicht, gedanklich das Label „Bisexualität“ dranzutackern. – (S. 119)
Der Einstieg in sie Geschichte um Ben und Sven gefiel mir richtig gut. Die Darstellung der unterschiedlichen familiären Bedingungen und, dass die beiden im jeweils anderen einen Gegenpol zu dem finden, was in ihrem Leben momentan nicht so rund läuft – eine Person, bei der sie ankommen können, ohne Wenn und Aber – ließen mich auf eine intensive Erzählung hoffen. Leider flaute diese Hoffnung im Verlauf der Geschichte nach und nach ab. Die aufkeimenden Gefühle füreinander und das ausloten, was diese für einen selbst bedeuten, sowie die inneren Konflikte deswegen, ging mir dann einfach zu „glatt“ über die Bühne. Auch die großen und kleinen Hürden mit den dazugehörigen Emotionen, die die zwei zu meistern haben, kamen nicht in dem Umfang bei mir an, wie ich es erhofft hatte. Zudem passiert mit Bens Oma, seiner großen Familie, aber auch auf Svens Seite, wahnsinnig viel um das Paar herum, weshalb die beiden für mich gefühlt doch sehr an Präsenz einbüßen mussten. Eine Figur blieb mir dagegen nachhaltig im Gedächtnis, weswegen ich, obwohl mir „Vielleicht … Mit dir“ nicht so recht zugesagt hat, zum Folgeband greifen werde. Einfach um zu erfahren, wie Tobis Geschichte weiter geht.
Zusammengefasst lässt sich „Vielleicht … Mit dir“ flüssig weg lesen. Mir persönlich war die Geschichte allerdings zu oberflächlich, an den Hauptfiguren fehlten mir die Ecken und Kanten, so baute sich beim Lesen keine Atmosphäre auf. Für mich leider ein Buch, das eindeutig in die Kategorie „Geschmackssache“ fällt.