“Shay – Das halbe Lächeln” von Erin Tramore

“Shay – Das halbe Lächeln” von Erin Tramore


Verlag: Self-Publishing

ISBN: 978-1729301531

Softcover: 269 Seiten

Release: August 2017

Genre: Contemporary

Teil einer Reihe: Shay

1. Das halbe Lächeln
2. Sowas wie ein Anfang
3. Sowas wie Weihnachten

© Klapptext und Coverrechte: Erin Tramore / Autor

Beschreibung:

Tag X.

So nennt Shay den Tag, an dem sein Gesicht durch einen Säureanschlag entstellt wurde. Seitdem lebt das vormals gefeierte Model zurückgezogen bei dem ruppigen Jon, der ihm einen Job in seiner Autowerkstatt gegeben hat. Sein Gesicht versteckt er hinter einer Maske.

Als Shay seinem Exfreund Helge begegnet, brechen alte Wunden wieder auf, denn Helge hatte ihn nach Tag X eiskalt abserviert. Shay schmiedet einen Racheplan: Er will dafür sorgen, dass sich Helge in ihn verliebt und ihm dann das Herz brechen. Zunächst scheint der Plan aufzugehen, denn Helge lädt Shay ein, bei ihm einzuziehen und sie kommen sich wieder näher. Doch bald packen Shay Zweifel. Will er sich überhaupt noch an Helge rächen?

Shay muss all seinen Mut zusammennehmen, um herauszufinden, was und wen er wirklich will. Mehr Mut, als es braucht, um auf eine Maske zu verzichten und sein halbes Lächeln zu zeigen …

Mein Eindruck:

Mit „Shay – Das halbe Lächeln“ hat Erin Tramore, wie ich finde, eine tolle Geschichte geschrieben, die den Finger auf einen wunden Punkt unsere Gesellschaft legt, denn leider ist die Realität oft genau so schnelllebig und oberflächlich wie Shays Leben vor Tag X. Immer auf das Äußere fixiert und mit dem Gefühl nicht mehr in diese perfekte Welt zu passen, verbirgt er sein Gesicht hinter einer Maske. Zum einen um seinen Mitmenschen den Anblick zu ersparen, zum anderen, um der Ablehnung wegen seiner Entstellung aus dem Weg zu gehen, denn der Anschlag und die Reaktionen seines Umfelds darauf, haben nicht nur sichtbare Wunden hinterlassen. Die Story ist trotz ihrer geringen Seitenzahl sehr emotional und zeigt wie unzulänglich sich Shay in seiner vernarbten Haut fühlt. In seinen Augen besitzt er keinen Wert mehr, da er immer noch nach den gleichen oberflächlichen Maßstäben urteilt wie vor dem Anschlag. Dass er mit Jon jemanden gefunden hat, der ihn so sieht wie er wirklich ist und ihn uneingeschränkt annimmt, entgeht ihm dabei völlig. Ich hätte ihn gerne geschüttelt und ihm gesagt wie blind er eigentlich ist. Aber durch die erfahrene Demütigung und den Hass, den er Helge immer noch entgegen bringt, kann er mit seiner Vergangenheit einfach nicht abschließen. Erst die Durchführung des Racheplans lässt ihn über sich und seine Perspektiven nachdenken. Will er sein altes Leben überhaupt wieder zurück? Was bedeutet ihm Jon und was Helge? Was wünscht er sich wirklich? Es dauert zwar etwas aber er findet die richtigen Antworten und auch wieder zu sich selbst. Aus dem gebrochenen Mann, den seine Dämonen zu erdrücken drohen, wird wieder jemand der mit erhobenem Kopf in die Zukunft blickt.

Für mich eine sehr rührende Geschichte mit überaus sympathischen Charakteren. Shay auf seinem Weg zu begleiten, seine Entwicklung und die daraus folgende Erkenntnis, dass Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt, mitzuerleben zauberte mir zum Schluss nicht nur ein halbes Lächeln ins Gesicht.

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