Autoreninterview mit Loraine Aksander / Alexa Lor – Teil 2 (Zukunftsaussichten)

Autoreninterview mit Loraine Aksander / Alexa Lor – Teil 2 (Zukunftsaussichten)

Nachdem sich der erste Teil meines Interviews mit Loraine Aksander / Alexa Lor hauptsächlich auf ihre aktuelle Reihe „Wolves & Angels“ bezogen hat, bekommt ihr heute einiges an Input, was bei ihr über kurz oder lang noch so ansteht.

 

© Loraine Aksander / Alexa Lor

 

Also, Loraine, dann erzähl doch mal, was die Zukunft so bringen wird … schreibtechnisch natürlich. *g

Wie schon erwähnt, schreibe ich gerade am vierten Teil der „Wolves & Angels“ und bis vor ein paar Tagen noch hätte ich gesagt, ich habe ca. dreiviertel der Geschichte im Kasten. Da mir meine zwei Protagonisten zwischendrin aber eine bestimmte Entwicklung vor die Füße geworfen haben, bin ich jetzt wohl bei knapp über der Hälfte. Ich weiß auch noch nicht genau, wo es hinläuft. Was ich allerdings sagen kann, ist, dass es der ruhigste Teil der Reihe werden wird. Es passieren natürlich auch ein paar nicht so schöne Dinge, aber grundsätzlich beinhaltet diese Geschichte am wenigsten Action. Es dauert auch ewig, bis meine zwei endlich mal die Kurve bekommen – im Moment tun sie das noch nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, sie wollen gar nicht. Doch, natürlich wollen sie. Dauert halt ein bisschen. *g
Es spielt übrigens wieder bei den Grave Angels und dreht sich um den Bassisten Quentin, der im ersten Buch über die Band, also in „Camerons Geheimnis“, ja nicht so der Sympathieträger war.

Das hast du jetzt aber nett ausgedrückt. Ich fand ihn eher ganz schön stinkstiefelig!

Man lernt ihn hier besser kennen und versteht hoffentlich dann auch, warum er Cam gegenüber so agiert hat. Und ich glaube, ich spoilere nicht zu sehr, wenn ich sage: Natürlich verträgt er sich irgendwann auch mit Cam. Es gibt eine Aussprache. Sie sind vielleicht danach nicht die besten Freunde, aber es funktioniert zumindest. Ich hoffe wirklich, dass ich den Charakter gut rüberbringen kann. Interessanterweise geht es in dem Teil weniger um die Band, die und deren Werdegang spielt zwar auch eine Rolle, aber Quentins Geschichte ist eher privat. Ist immer ein bisschen schwierig, etwas zu erzählen, ohne zu viel zu sagen. *lacht

Gemein nicht! *gg

Ja! Sehr gemein! *lacht
Ja … also …. der zweite Protagonist ist auch jemand, der in Cams Teil schon vorgekommen ist. Vielleicht, wenn man das Buch aufmerksam gelesen hat, könnte man vermuten, wer es sein wird. Verraten will ich jetzt aber nichts. *lacht
Für die Veröffentlichung peile ich den Juni an. Und es wird auf jeden Fall spannend für mich, wie die Reaktionen ausfallen. Ich hoffe, ich kann dann sagen, es war die Mühe wert.
Den fünften Teil und somit geplanten Abschlussband, inklusive großem Showdown, habe ich für den Herbst angesetzt. Ich hoffe, ich bekomme Aidans Geschichte bis dahin geschrieben. Kommt aber darauf an, was mir das Leben noch so vor die Füße wirft. Im Moment, da der vierte Teil doch schon recht weit gediehen ist und wir erst März haben, gehe ich davon aus, dass das machbar ist. Auf jeden Fall werde ich die Leser*innen nicht mehr so lange warten lassen, wie zwischen dem zweiten und dritten Teil.

Da hatte ich wohl Glück, dass ich über dich und deine Bücher erst um einiges später gestolpert bin. Für die Leser*innen der ersten Stunde war das wohl tatsächlich eine lange Durststrecke …

Auch für mich. Aber manchmal kommt es eben anders als gedacht. Es kamen gewisse Dinge dazwischen, die mich dazu bewogen haben, erst mal mein Herzensprojekt „Sanguineum“ anzugehen. Ich brauchte einfach etwas, was ich für mich selbst tun wollte. Trotzdem hätte „Verdrängte Sehnsucht“ schon lange draußen sein können und nicht erst seit dem 18. März. Leider hat das aus gewissen Gründen nicht geklappt. Wobei ich jetzt im Nachhinein nicht weiß, ob das gut oder schlecht war. Im Moment fühlt es sich gut an. Bevor ich irgendeine andere, neue Geschichte angehe, wird diese Serie aber auf jeden Fall beendet. Das habe ich mir für dieses Jahr auf die Fahne geschrieben. Ich möchte nicht, dass es noch mal passiert, dass ich zwischendrin etwas Anderes anfange und sich der Abschluss wieder um Jahre verzögert. Das brauche ich nicht und das will ich auch nicht.

Hast du darüber hinaus schon irgendetwas in Planung, wechselst du dann wieder zu Alexa Lor und somit in die Fantasy?

Sowohl als auch … „Sanguineum“, diese Trilogie, ist ja nur eine Vorbereitung gewesen, auf die tatsächliche Geschichte der Naschar. Wer den Zwischenband „Zeit des Wandels“ gelesen hat, weiß, dass ich die Naschar damit mehr oder weniger in die „Realität“ geholt habe. Darauf möchte ich aufbauen und die „Chroniken der Naschar“ schreiben – für jeden Herrscher einen eigenen Band, deswegen auch die Chroniken. Sie erzählen die komplette Geschichte dieser Spezies, von Anbeginn bis in die Gegenwart, und vielleicht sogar darüber hinaus. Das ist allerdings ein Projekt, welches sich über Jahre hinziehen wird, es zu schreiben, obwohl ich das erste Buch dazu schon in der Schublade liegen habe.
Zusätzlich spukt in meinem Kopf auch noch das ein oder andere Spin-off zu den Dessla herum. Maximilians Geschichte würde mich zum Beispiel reizen.

Auf die wäre ich auch neugierig. Maximilian hat ja eine gehörige Portion Charme und ganz ungefährlich ist er auch nicht. Potential genug hätte er also. *g

Absolut. Oder eben auch tatsächlich die Geschichte von Tarbens Vater Impurus. Tarben ist eine Hauptfigur aus der „Gefährlicher Geliebter“ Trilogie, die momentan aber noch nicht wieder veröffentlicht ist. Das wird sich aber auch ändern, nachdem ich sie noch mal überarbeitet habe, im Grunde ist es nur ein wenig aufpolieren. Tarbens Vater ist auf jeden Fall eine Figur, die durchaus ihre Fans hat. Seine Geschichte zu erzählen würde mich auch reizen und die wäre dann mit Sicherheit wieder gay. Bei Maximilian weiß ich es noch nicht, aber die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass es straight wird. Und dann gibt es noch Leute, die sagen: Was ist denn mit Furor, dem König der Wempyre? Finde ich momentan noch nicht so spannend, aber vielleicht kristallisiert sich in diese Richtung noch etwas heraus. Oder Manus, der Angerol. Es gibt also durchaus Figuren, die man noch ein wenig eingehender beleuchten könnte.
Im Contemporary-Bereich dann natürlich noch Liams Geschichte, ein weiterer Band aus dem „Alten Schatten“ Zyklus. Liam war für Dennis so eine Art Pseudo-Antagonist. Er ist aber eher eine sehr traurige Gestalt, die nicht wirklich böse ist, sondern viel erdulden musste. Die Geschichte steht bei mir eigentlich schon seit 2018/19 auf dem Plan und wird, wie bei Dennis, wenn nicht sogar noch mehr, ziemlich harter Tobak werden. Das kann ich also erst schreiben, wenn bei mir nichts anderes ansteht, wenn auch in meinem Real-Life nicht viel Aufregung herrscht. Wenn ich mich mit der Thematik auseinandersetze und mich in die Figur hineinfühle, darf nichts schieflaufen. Dafür brauche ich eine stabile Ruhe um mich herum, sonst könnte es mich wirklich niedermetzeln, und das muss ich nicht unbedingt haben.

Ist aber ganz schön Programm, das du da so im Hinterkopf hast, vor allem, was die Fantasy betrifft!

Ja … aber ich spreche ja jetzt auch nicht vom nächsten halben Jahr! *lacht

Sondern wohl eher von den nächsten Jahrzehnten … *g

Möglich. Es wird zwischendrin nämlich auch immer wieder Phasen geben, in denen ich nur wenig schreibe. Einfach, um den Kopf frei und Abstand zu bekommen. Nach „Dennis“ habe ich bestimmt ein halbes, dreiviertel Jahr gebraucht, um mich von der Geschichte so weit zu lösen, dass ich wieder für irgendetwas anderes Raum hatte. Dieses Buch hat mich wirklich Kraft gekostet. Vielleicht bin ich auch deswegen danach „Sanguineum“ angegangen. Die Trilogie lag schon sehr, sehr lange in der Schublade, ich musste mir in dem Sinn nichts Neues mehr ausdenken, sondern „nur“ umschreiben. Klar gibt’s da auch neue Szenen, ursprünglich sollte diese Trilogie ganz anders ausgehen, aber so direkt nach „Dennis“ hätte ich gar nichts anderes schreiben können. Manchmal hat man Figuren, bei denen man länger braucht, um Abstand zu bekommen, was aber nicht unbedingt heißen muss, dass das Schreiben unangenehm war, sondern vielleicht sogar, weil man sie so liebgewonnen hat und sie deswegen nicht loslassen möchte. Die Zwillinge sind dafür ein gutes Beispiel. Es gibt noch fünftausend DK-Szenen in meinem Kopf, die in „Verdrängte Sehnsucht“ einfach keinen Platz hatten. Vielleicht mache ich ja noch einen Zwillings-Band, in dem ich erzähle, was bei mir noch offen ist. Ein Spin-off, das nichts mit den Wolves & Angels in dem Sinn zu tun hat, aber die Geschichte der beiden weiter und fertig erzählt. Es ist nichts in Stein gemeißelt, wir haben vorhin ohne Mikro schon gesprochen, dass eine gewisse, feststehende Aktion, bei der ich gesagt habe, das muss so passieren und nicht anders, sich im Laufe der Zeit doch geändert hat und jetzt komplett anders ist.

Deine Leser*innen werden dir auf ewig dankbar sein, auch wenn sie es wohl nie erfahren werden, was ursprünglich geplant war. *gg

Bin ich selbst auch, muss ich gestehen.

Und falls dich meine Meinung zu einem Spinn-off über die Zwillinge interessiert … Eine grandiose Idee! Ich würde die zwei gerne weiter begleiten, über die „Wolves & Angels“ hinaus.

„Verdrängte Sehnsucht“ ist tatsächlich ein Buch, das nicht so aufhört: Sie kriegen sich … Friede, Freude, Eierkuchen. Die Zwillinge sind schon im ersten Teil aufgeschlagen und werden auch in den beiden zukünftigen Teilen immer noch Bestand sein. Es gibt aber ganz viele Begebenheiten in meinem Kopf, die in den Folgebänden nicht zur Sprache kommen, weil es da grundsätzlich um ganz andere Figuren geht. Es ist ähnlich wie beim „Geliebten“, der auch als Einteiler geplant war und dann zur Trilogie wurde. Ich habe momentan einfach das Gefühl, die Zwillinge haben noch nicht alles erzählt …

Dann hoffe ich mal, dass die beiden gut ankommen und du von deinen Leser*innen genötigt wirst, noch mehr über sie zum Besten zu geben. *fg

Ankommen sollten sie natürlich schon. Ich meine, ich schreibe aus Leidenschaft und guck nicht unbedingt auf die Verkaufszahlen, aber es muss sich natürlich irgendwo auch rechnen. Ein Wohlfahrtsverein bin ich nun auch nicht, auch ich habe gewisse Kosten.

Aber die Entscheidung ist für dich natürlich um einiges leichter, wenn du Leser im Rücken hast, die schreiben: Wohoo … ich will mehr!

Natürlich, klar. Es ist schön, wenn man weiß, dass es Leute gibt, die das lesen wollen und die sagen: Kannst du nicht noch? Magst du nicht noch? Die Folgebände zum „Gefährlichen Geliebten“ sind so entstanden. Wobei ich schon festgestellt habe, dass einige Leser des ersten Teils mit dem dritten gar nicht so glücklich sind. Was ich überhaupt nicht verstehe, ich finde den toll! Er ist halt nicht mehr wirklich Urban-Fantasy, sondern spielt in der Dämonenwelt …

Die Thematik finde ich persönlich extrem cool, du solltest dir also mit dem Re-Release dieser Trilogie nicht allzu lange Zeit lassen. *g
Aber erst machst du „Wolves & Angels“ fertig!

Ja, erst mache ich die „Wolves & Angels“ fertig. Das habe ich mir, wie bereits gesagt, fest vorgenommen, und du darfst das ruhige als Versprechen nehmen. Und wenn ich unter Aidans Geschichte das berühmte Wort mit den vier Buchstaben gesetzt habe, dann sehen wir weiter.

Ich nehme dich beim Wort!
Und ich freue mich auf das, was da in Zukunft noch so kommen mag.

Vielen Dank, meine Liebe, dass du dir die Zeit genommen und mir Rede und Antwort gestanden hast.

 


 

Für euch habe ich hier noch einen kleinen Überblick, was von Alexa / Loriane bereits erschienen bzw. wieder erschienen ist. Allerdings wartet das ein oder andere Werk noch auf seinen Re-Release, weswegen nicht alle bisherigen Veröffentlichungen hier zu finden sind. Bei den Bücher, die ich bereits gelesen habe, verlinke ich zusätzlich noch meine entsprechenden Rezension …

Contemporary unter Loraine Aksander
Wolves & Angels


Contemporary unter Alexa Lor
Alte Schatten


Fantasy unter Alexa Lor
Sanguineum / Zeit des Wandels (Naschar-Universum)


Jäger der Dessla


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