Verlag: Dreamspinner Press
ISBN: 978-1644056806
Softcover: 180 Seiten
Release: Juli 2019
Genre: Urban-Fantasy
Teil einer Reihe: Das Netz der Arkana
1. Der Magier auf dem Berg
© Klapptext, Zitat- und Coverrechte: Dreamspinner Press
Vorweg möchte ich mich noch ganz herzlich für das bereitgestellte Rezensionsexemplar bedanken.
Laut Gesetzgebung fällt dieser Beitrag dadurch unter „Werbung“!
Beschreibung:
Ein junger Magier, der unbedingt leben will. Ein zynischer Einsiedler, der vergessen hat, was leben heißt. Beide sind die einzige Chance für den anderen. Tobys wilde Magie ist tödlich. Die Magier-Gilden haben ihn aufgegeben und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sein Leben mit einem spektakulären, katastrophalen Knall enden wird. Seine einzige Hoffnung ist ein verbannter Zauberer, der zurückgezogen im Exil lebt – und Gerüchten zufolge den Verstand verloren haben soll. Die einsamen Jahre in seinem Haus auf dem Berg waren nicht gut für Darius Valstad. Entstellt durch einen Magieunfall, bei dem Pittsburgh fast untergegangen wäre, treibt er durch seine Tage wie ein Gespenst, gefangen in Erinnerungen und Depression. Bis ein entkräfteter junger Mann in seiner Einfahrt zusammenbricht, einer, der behauptet, Darius sei seine letzte Chance. Zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren muss Darius eine Wahl treffen. Soll er diesen Wildmagier seinem Schicksal überlassen oder ihn bei sich aufnehmen und versuchen, ihn zu unterrichten – was sie beide das Leben kosten könnte? Der alte Darius, ungestüm und draufgängerisch, hätte nicht gezögert. Darius, der Verbannte, weiß nicht, ob er die Energie aufbringen kann, es zu versuchen.
Mein Eindruck:
Magische Wesen, und unberechenbare Zauberer im Besonderen, üben auf mich schon immer einen gewissen Reiz aus. So ist es nicht verwunderlich, dass Magnus Bane, der wohl bekannteste schwule Zauberer der literarischen Welt, einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und mich durchaus Richtung queeren Geschichten getrieben hat. Nachdem ich im Klapptext zum Auftaktband der Arkana-Reihe über „Wildmagier“ gestolpert bin, war für mich klar, dass dieses Buch ein MUSS für mich ist. Und gleich mal vorweg … die Geschichte ist toll!
Im Laufe des Erwachsenwerdens kristallisiert sich bei jedem Magier heraus, welches Element des Arkana-Netzes, einer Art Periodensystem, er mit seiner Magie beherrschen kann – er kanalisiert. Er ist dann in der Lage eines der acht Hauptarkana, Erde, Wasser, Luft, Feuer, Licht, Dunkelheit, Leben und Animus (mitochondriales, genetisches Bewusstsein), mit seiner Kraft zu kontrollieren. Für diejenigen, die sich nicht platzieren lassen, haben die Magiergilden einen etwas unschönen Plan B in der Tasche. Wildmagier, durch ihre unkontrollierbare Magie, die sich immer mehr aufstaut und geballt in einer Explosion entlädt, eine Gefahr für sich selbst und auch für das gesamte Umfeld, werden ruhiggestellt (sediert) und sterben schlussendlich den Hungertod. Auch Toby blüht dieses Schicksal nachdem die konventionellen Methoden der Gilde, ihn in sein Arkanum zu pressen, scheitern. Er ist dem Tod geweiht – sei es durch die „Gnade“ der Gilde, oder durch seine eigene ungebändigte Kraft. Doch Toby greift, getrieben durch seinen absoluten Lebenswillen, nach dem letzten Strohhalm, der sich ihm bietet. Er schafft es, Darius, der nur noch ein Schatten seines früheren Selbst ist, soweit aus dessen Lethargie zu ziehen, dass er Toby bei sich aufnimmt und den Versuch startet, ihn zu unterrichten.
– Du hast mich aufgenommen, als du das nicht musstest. Du versuchst mir zu helfen, obwohl ich sehen kann, dass ein Teil von dir am liebsten schreiend wegrennen würde. Falls ich mich noch nicht bedankt habe – danke. Selbst wenn nichts von all dem hier funktioniert und ich in einer dicken, magischen Pilzwolke hochgehe. Ich bin dankbar, dass du es versucht hast. – (S. 56)
Toby mochte ich auf Anhieb, er gibt, trotz seines zu erwartenden Schicksals, nicht auf, ist lebensbejahend, begeisterungsfähig, witzig und vor allem nicht auf dem Mund gefallen. Darius hingegen spiegelt in allen Aspekten das genaue Gegenteil wider. Anhand seiner Vergangenheit ist sein Verhalten aber zu 100% nachvollziehbar und so hatte auch er relativ schnell meine vollste Sympathie. Das Zusammenspiel der beiden, die langsame Annäherung, und wie wichtig sie füreinander sind, fand ich toll umgesetzt. Auch der Aufbau des magischen Systems hat mir gut gefallen. Magier sind nicht allmächtig, wie in manch anderen Geschichten, sie sind an ihr Arkanum gebunden und haben somit auch ihre Schwächen. Darius und Toby werden auf ihrem Weg in eine Zukunft, ohne Tod und zurück ins Leben, von einigen alten Freunden aus Darius aktiver Zeit als Magier unterstützt. Die Figuren, die Angel Marinez den Beiden zur Seite gestellt hat, sind genau so verschieden wie die eigentlichen Hauptakteure und es macht wirklich großen Spaß von Seite zu Seite tiefer in die Erzählung einzutauchen.
„Der Magier auf dem Berg“ ist eine kurzweilige Geschichte, die mich mit ihrem Witz, den unterschiedlichen Figuren, mit ihren große und kleinen Macken und ihrer Dynamik bestens unterhalten hat. So hoffe ich, dass der Verlag die weiteren Teile der Reihe zügig übersetzt und ich mich bald auf ein Wiedersehen mit Toby, Darius und Co. freuen kann – eine klare Leseempfehlung.