Oscuro, Gabriele – 713

Oscuro, Gabriele – 713


© Klapptext und Coverrechte: Gabriele Oscuro In den Minen gibt es keinen Tag und keine Nacht, hier gibt es nur Finsternis, die in willkürlichem Rhythmus von künstlichem Licht unterbrochen wird. In diesen Phasen müssen wir arbeiten, dürfen essen und trinken. Kehrt die Dunkelheit zurück, liegen wir zusammengepfercht auf harten Matratzen …

© Klapptext und Coverrechte: Gabriele Oscuro

In den Minen gibt es keinen Tag und keine Nacht, hier gibt es nur Finsternis, die in willkürlichem Rhythmus von künstlichem Licht unterbrochen wird. In diesen Phasen müssen wir arbeiten, dürfen essen und trinken.
Kehrt die Dunkelheit zurück, liegen wir zusammengepfercht auf harten Matratzen und schlafen, erschöpft davon, dem Berg seine Schätze zu entreißen, um den Reichtum des Königs zu mehren.
Die meisten von uns kamen als Kinder in die Minen, König Eskils Soldaten von unseren Eltern zur Begleichung der Steuerschuld übergeben.
Unter dem Berg gefangen sehen wir die Sonne nie wieder. Über unsere Leben bestimmen die Wärter, die uns Nummern statt Namen geben und uns benutzen, wann immer sie wollen. Hier unten sind sie die Herren, mächtiger als der König.
Angst, Demütigung und Arbeit bestimmen unser Leben – sofern man das Leben nennen kann.

Mit jedem Tag unter der Erde hoffe ich, das Schicksal hat ein Einsehen und beendet mein Dasein als Minensklave auf die eine oder andere Art.
Als der Zeitpunkt jedoch kommt, bin ich auf das, was mich erwartet, nicht vorbereitet. Nicht auf Gefühle wie Freundschaft, Zuneigung und Liebe, nicht auf Tomaz, der mein Leben auf den Kopf stellt.

Meinen Namen habe ich vergessen, die Wärter nennen mich 713 und dies ist meine Geschichte.

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