“Geborene der Verderbnis” von E.F. v. Hainwald

“Geborene der Verderbnis” von E.F. v. Hainwald

Verlag: GedankenReich Verlag

ISBN: 978-3961118236

Softcover: 396 Seiten

Release: August 2018

Genre: High-Fantasy, Dystophie

Teil einer Reihe: Die Legende der Lichtgeborenen

1. Geborene des Lichts
2. Geborene der Verderbnis
3. Geborene des Schicksals

© Klapptext, Zitat- und Coverrechte: GedankenReich Verlag

Beschreibung:

Überschreite die Grenze zwischen Licht und Schatten.

War es in der Wüstenstadt Madina ein Segen eine der wenigen Lichtgeborenen zu sein, so erscheint es außerhalb wie ein Fluch. Auf ihrer Reise müssen die Heilerin Zeemira und der Krieger Jaleel sich nicht nur vor den zerstörerischen Lichtstürmen in Acht nehmen. Nachdem sie nur knapp den wilden Masakh entkommen sind, sehen sie sich auch der Feindseligkeit der Menschen ausgesetzt.

Auf der Flucht in Begleitung eines düsteren Flammentänzers, verspricht ausgerechnet eine Masakh-Schamanin Hilfe. Doch die neue Kraft bringt alle in höchste Gefahr. Als daraufhin die geheimnisvolle Schattengilde und die Hohepriesterin Maheen in das Machtgefüge der Welt eingreifen, gerät dessen zerbrechliches Gleichgewicht gefährlich ins Wanken.

Mein Eindruck:

„Geborene des Lichts“ war für mich eine große Überraschung – im positiven Sinn. Der Genre-Mix, das Setting und auch die Charaktere konnten mich auf ganzer Ebene begeistern. Für mich stand schon vor der letzten gelesen Seite fest, dass es ein baldiges Wiedersehen mit Zeemira und Jaleel geben würde. Ich habe mich darauf gefreut die beiden weiter auf ihrem Weg zu begleiten und tiefer in die Geheimnisse ihrer Welt einzutauchen.

E.F. v. Hainwald hat Zeemira und Jaleel nicht einmal eine klitzekleine Verschnaufpause gegönnt und knüpft mit „Geborene der Verderbnis“ unmittelbar an den abschließenden Ereignissen des ersten Bandes an. Die überstürzte Flucht aus Madina katapultiert Zeemira in eine völlig andere, ihr fremde Welt. Das, was sie jenseits der Wüste erwartet, geht keinesfalls mit dem Weltbild konform, welches Zeemira bisher von der Kathedrale vermittelt wurde. Sie muss ihre Definitionen von Gut und Böse, worauf ihr Leben bis dato aufbaut, neu ordnen und befindet sich deswegen mehr als einmal in große Gefahr. Die Suche nach einer Lösung für das Versiegen von Zeemiras Lichts wäre ohne die, teilweise überraschende, Unterstützung anderer ein aussichtsloses Unterfangen.

Neben den bekannten Charakteren aus dem ersten Band betreten einige neue Figuren die Bühne, manche davon haben sogar eine tragende Rolle inne. Am fasziniertesten unter ihnen fand ich diejenigen, die am wenigsten menschlich waren. Zum einen die Masakh-Schamanin – vordergründig hilfsbereit, doch nicht wirklich durchschaubar. Und dann natürlich Najim! Anfangs nur als Leibwächter engagiert, wird er für Zeemira und auch für mich unverzichtbar. Ich liebe diese stille, geheimnisvolle aber auch gefährliche Kreatur, die auf geradem Weg in meine persönliche „Hall of Fame der Protagonisten“ eingezogen ist.

– Najim bewegte sich nicht einfach nur – er tanzte in einem Reigen aus Flammen und Tod. Er war in seinem Element. Er war zuhause.
Als er erneut das Gesicht zu Zeemira wandte, öffnete er seine Augen. Das Schwarz seiner Iris war gänzlich verschwunden. Stattdessen blickten sie zwei strahlende Sterne an, deren unergründliches rohes Licht machtvoll und ruhelos flackerte. – (Pos. 1503)

E.F. v. Hainwald führt die kleine Gruppe, und mich als Leser, zu atemberaubenden Schauplätzen, in Städte aus dem Sabiquaan, unterirdisch oder vom Himmel gefallen und durch Landschaften, tot und unwirtlich. Der Detailreichtum, mit dem der Autor seine Geschichten in all ihren Facetten ausstattet, beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Die Suche und den gleichzeitigen Kampf gegen die allgegenwärtigen Machtinstanzen fand ich extrem fesselnd. E.F. v. Hainwald versteht es, seinen Erzählungen unvorhersehbare Wendungen zu geben, so ist mir auch nach diesem zweiten Band der Trilogie noch nicht so recht klar, wie sich das große Ganze schlussendlich zusammenfügen wird – es bleibt spannend.

„Geborene der Verderbnis“ gefiel mir durch die Auffächerung der Handlung, den Blick auf eine größere Welt und die dadurch entstehende Komplexität fast noch etwas besser als sein Vorgänger. Für diesen mitreißenden Ausflug in die Welt der Lichtgeborenen gibt es von mir auch für den zweiten Teil der Trilogie eine klare Leseempfehlung.

 

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